Terrorismus und Unglaubwürdigkeit
Von : M. Suleiman

Die Ereignisse in London und anderswo sind nicht nur auf das Schärfste zu verurteilen, sondern auch eine Schande für die gesamte Menschheit .
Mit rhetorischen und hysterischen Maßnahmen spielen wir nur in die Hände der Terroristen und landen genau dort, wo sie es geplant haben, um uns in eine Falle zu bringen zu versuchen.
Es ist deshalb sehr sehr wichtig, genau zu überlegen, wie wir den Nährboden für Terrorismus austrocknen und den Zulauf zu diesen Verbrechern eins für allemal unterbinden können.
Hierzu müssen wir zunächst die Definition des Terrorismus erläutern, um den Boden und die Wurzeln dafür zu zerstören und ein gemeinsames konstruktives Ziel zu erarbeiten .

Was ist Terrorismus?
Die beste Definition dafür gab der frühere israelische Ministerpräsident, Benjamin Netanyaho in seinem Buch, überreicht an den USA-Präsidenten Ronald Reagan: „Make my day":
Terrorismus ist der systematische und absichtliche Mord, Gefährdung und Zerstörung von Unschuldigen, um Schrecken und tödliche Ängste hervorzurufen für politische Zwecke. In Englisch schrieb er: „Terrorism is the deliberate and systematic murder, maiming, and menacing ofthe innocent to inspire fear for political purposes. Dies wäre eigentlich eine perfekte Definition. Man müsste Herrn Netanyaho nur noch danach fragen, was der systematische Landraub, Mauerbau, Vernichtung von Existenz, Vertreibung, ethnische Säuberungen usw. zu bedeuten haben, die genau unter diese Definition fallen müssten?
Gleichzeitig müsste man sich fragen, warum gibt es hier eine doppelte Moral und Messen mit zwei Maßstäben, wenn es darauf ankommt, die Dinge beim Namen zu nennen und eine glaubwürdige Stellung zu beziehen!! Wieso werden solche grausamen Morde und rücksichtslose Vernichtungen in Palästina, Irak, Afghanistan, Afrika und anderswo geduldet, wenn nicht sogar gerechtfertigt und unter fadenscheinigen Begründungen hingenommen? (Um den unablässig gewordenen Terror der dominanten Staaten und Diktatoren einen vermeintlichen göttlichen Segen zu geben , spricht man hier sogar von Gotteswille und der Behauptung, dass der Messias nur so wiederkommen wird ! Eine ungeheuere erlogene Gotteslästerung!!)!
Man fragt sich aber auch, warum Sonderbehandlungen und Privilegien existieren hinsichtlich Achtung der Menschenrechte, Gleichheit vor dem Gesetz und internationale Maßstäbe, Ausführung von UNO-Resolutionen und Gerichtsbarkeiten! Hier braucht man nur den Staat Israel zu benennen, der sich anmaßt, sich über alle Gesetzte und internationale Normen hinwegzusetzen. Die westliche Unterstützung ist ihm immer sicher !! Vergleicht man dies mit Iran und Irak und deren Behandlung durch die westlichen Mächte, so ist die Glaubwürdigkeit auf einen Schlag erloschen. Wenn man Steine auf die Besatzer wirft oder Widerstand dagegen leistet, so ist das Terrorismus. Im Gegensatz dazu aber ist es für Protegen legitim, wenn man im Besitz von Atombomben ist bzw. schlägt und vernichtet wie und wo er will !!

Der Premiereminister von England, Mr. Blair, hat mutig sich dazu bekannt, dass mit polizeilichen und restriktiven Maßnahmen allein Terrorismus nicht bekämpft werden kann. Er meinte, man muss an die Wurzeln gehen, nämlich gerechte Lösungen für die Unterdrückten zu finden, sprich insbesondere die Konflikte im Nahen Osten aus der Welt zu schaffen, um einen Frieden entsprechend der UNO Resolutionen herbeizuführen.
Solange nur herumgeredet und mit Floskeln bagatellisiert, der Täter zum Opfer gestempelt und mit einer Ehrendoktorwürde belohnt wird (a la H. Fischer), so kann von einer Glaubwürdigkeit überhaupt nicht mehr die Rede sein. Ist das nicht der dauerhafte Nährboden für den Terrorismus, der zur grausamen Bedrohung wird?
Daher ist es angebracht, im Konsens, Dialog, Vernunft und strategischer Logik zu agieren, um nicht den Bock zum Gärtner zu machen, der alles vergiftet. Auf keinen Fall darf Rat von dem vermeintlichen Opfer, das eigentlich die Ursache und der Täter ist, immer wieder eingeholt werden!
Mit der Bitte um Veröffentlichung im Interesse der Wahrheit und richtigen Analyse aus der Sicht eines Kenners.

zuletzt aktualisiert: 15. Juli. 2005 | 07:42